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Aus der Geschichte Kiel-Gaardens



Juweliergeschäft Arthur Petersen (Teil 1)



Uhren, Schmuck, Bestecke | Von 1907 – 1999 am Vinetaplatz

Das Bild oben links zeigt die Elisabethstraße am Vinetaplatz, als diese sich dort noch nicht abgesenkt hatte
Der Goldschmied und Juwelier Arthur Petersen, der am 31. Juli 1878 in Gaarden geboren wurde, aber aufgrund seiner schwedischen Vorfahren zunächst Arthur Reinhold Niels Persson hieß, wurde 1905 amtlich eingedeutscht und hieß erst von da ab „Petersen“ mit Nachnamen.
Der gelernte Goldschmied eröffnete am 7. Dezember 1907 am Vinetaplatz, in dem Haus Elisabethstraße Nr. 64, sein Fachgeschäft für Gold, Silber und Alfenidewaren (heute Neusilber).
Zwei Jahre später, am 11. September 1909, heiratete er Martha Bayer. In den folgenden Jahren baute Arthur Petersen seinen Betrieb zu einem sehr bekannten und angesehenen Geschäft für Uhren, Schmuck und Silberwaren auf. Sein Erfolg gründete sich auf dem handwerklichen Geschick und seinen Fertigkeiten als Graveur. Er ahnte schon vor 1920, dass die Häuser am Vinetaplatz, wegen des moorigen Untergrundes, dem Verfall ausgeliefert waren und somit dem Abriss immer näher kommen würden.

Arthur Petersen wusste, dass sein Haus mit den Nachbarhäusern auf einer Betonplatte und eben nicht auf einer stabilen ausreichenden Pfahlgründung erbaut worden waren.
All seine Einwendungen blieben ungehört, so auch eine Eingabe aus dem Jahre 1931 an den Polizeipräsidenten. (Abbildung links)

Der clevere Goldschmied und Firmengründer einer weiterhin namhaften Gaardener Institution starb 1942.
Seine Witwe Martha Petersen führte das Geschäft mit ihrer Schwester Wilhelmine, die seit ihrer Jugend im Haushalt und Geschäft tätig war und wenig später ihre Geschäfts-Partnerin wurde.
Am 1. Dezember 1952 wurde der Uhrmachermeister Christian Berg als Mitarbeiter eingestellt.
Er heiratete dann auch bald jene Wilhelmine Bayer, die Mitinhaberin. Martha Petersen und Wilhelmine Berg und ihr Mann Christian, führten das Geschäft bis ins hohe Alter weiter.

Ein Zeichen der Verbundenheit mit dem Stadtteil zeigte das kleine Unternehmen als Lieferant der traditionellen Schützenvereine, wie der Alten Gaardener Gilde und dem Gaardener Verein.
Von dem Juwelier-Geschäft Arthur Petersen kamen die Königsketten, Orden, Ehren-Abzeichen und Pokale mit den vielen entsprechenden Gravuren. Ein altes Auftragsbuch zeigt noch handschriftlich alle Entwürfe über die ganzen Jahre hinweg auf.
Christian Berg wurde 1961/62 Schützenkönig der Alten Gaardener Gilde.

Am 1. November 1979 verkauften Wilhelmine und Christian Berg das Geschäft an Bodo Feldt. Dieser führte es dann unter dem sehr bekannten Namen „Juwelier Arthur Petersen“ fort.
Das Haus aber gehörte weiterhin bis zum Abriss dem Ehepaar Berg. Wilhelmine Berg geborene Bayer starb im September 1980 und der Uhrmachermeister Christian Berg verbrachte seine letzten Tage, nach dem Abriss seines Hauses, in einer neuen Wohnung in der ebenfalls zum Gaardener Sanierungsgebiet gehörenden Schulstraße. Er starb 1984 im 85. Lebensjahr.

Bild links: Christian und Wilhelmine Berg
Bild links unten: Innenansicht des alten Geschäftes


Weiterlesen: Juweliergeschäft Arthur Petersen (Teil 2)
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