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Aus der Geschichte Kiel-Gaardens



Die erste Apotheke auf dem Ostufer (Teil 1)



Gaardener Apotheke
Seit 1874

1870 wurde auch das Karlstal, eine sumpfige Niederung, in Baugelände umgewandelt. 1875 beschloss der Gaardener Gemeinderat die Übernahme der Privatstraße vom Bauunternehmer und Ziegeleibesitzer Bleßmann (auch Bleßmanndamm). Der Straßenname, welcher nach dem Sohn des Bauunternehmers und Erbauer der Straße bereits vorher Carlstal hieß, wurde beibehalten.
Die Straße hat seitdem ihren Verlauf nicht verändert und geht seit 1875 von der Schönberger Straße (ab 1910 als Werftstraße benannt) bis zur Kaiserstraße.

Die Post im Klösterlichen Gaarden befand sich noch 1885 im Wohnhaus des Hufners Mordhorst an der Schönberger Straße, später in einem Eckhaus an der Schul- und Augustenstraße.
1895 wurde die Post dann in größere Räume in das Haus Augustenstraße Nr. 36 verlegt.
1901 wurde das Postgebäude am Karlstal errichtet. (Bild rechts oben)
Die erste Apotheke in Gaarden war im Hause Werftstraße 155 (früher Schönberger Straße) untergebracht. Eine neue Apotheke wurde 1901 am Karlstal Nr. 22 - an der Ecke zur Verbindungsstraße - erbaut. (Bild links oben)
Im Adressbuch der Stadt Kiel von 1915 ist am Karlstal Nr. 22 der Apotheker G.U. Krieg der Besitzer des Hauses und der Apotheke. Im selben Haus befand sich damals auch das Geschäft des Uhrmachers Petersen.

Am Karlstal hatte der Apotheker G. Müller das Haus Nr. 22 mit der Apotheke gekauft und diese mit dem Namen „Gaardener Apotheke“ offiziell eintragen lassen. Statt des Uhrmachers praktizierte jetzt der Arzt Dr. med. Begemann neben der Apotheke im Erdgeschoss. Die Räume der Apotheke waren im Jahre 1934 noch erweitert worden, als der Arzt seine Praxis in dem Haus aufgab.

Im Zweiten Weltkrieg wurden fast Häuser im Karlstal total zerstört. Auf der rechten Seite von der Werftstraße an bis zum Postamt stand nur noch die Werkstatt des Tischlers, da wo heute ein großes türkisches Restaurant seinen Sitz hat. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite gab es bis zur Schulstraße hin kein einziges Haus mehr – alles nur noch Trümmer.
Der Apotheker Müller kam bei der Zerstörung seines Hauses und Geschäftes an der Ecke zur Verbindungsstraße um.
Zerstört wurde auch das Haus Karlstal Nr. 35, wo sich das Pastorat der Matthäus-Gemeinde und die Wohnung des Pastors befand sowie ein Anbau, der für den Konfirmanden-Unterricht genutzt wurde

Die Villa nebenan mit der Nr. 37 (Bild links) beschädigt. An der Ecke zur Elisabethstraße war das große Gebäude mit dem runden Erker, in das später die Apotheke einziehen sollte, zwar stark beschädigt aber durchaus bewohnbar.
 Dieses Haus war 1952 noch im Besitz der Friedrich Krupp Germania- Werft. Im Erdgeschoss befand sich auf der Seite zur Elisabethstraße der Schlachterladen von Chr. Danielsen. Der Eingang an der Ecke – direkt unter dem runden Erker - führte ab 1949 in die Gaardener Apotheke, die von Dr. Wilhelm Jensen in diesem Jahr eröffnet worden war.
Weiterlesen: Die erste Apotheke auf dem Ostufer (Teil 2)
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