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Aus der Geschichte Kiel-Gaardens



Die Konditorei von Dietrich Sobottka (Teil 1)



Das kleine gemütliche Cafe am Vineta-Platz
Der Eigentümer des Hauses mit dem Cafe in der Elisabethstraße Nr. 64 war seit 1909 der Juwelier Petersen, der auch sein Geschäft in demselben Haus hatte.
Nachdem hier die Filiale des Bäckers Steffen noch vor dem zweiten Weltkrieg ausgezogen war, hatte der Konditormeister Karl Schreiner nach 1934 daraus eine Konditorei mit integriertem Cafe gemacht und dieses Geschäft bis 1967 hinein erfolgreich geführt.
Schreiner verkaufte an seinen ehemaligen Gesellen Dietrich Sobottka, der 1941 in Ostpreußen geboren wurde und in Barsbak – in der Probstei – groß geworden war. Dietrich Sobottka hatte den Beruf des Bäckers und Konditors in Plön und in Preetz über 5 Jahre hinweg gelernt bis er endlich nach Kiel kam. Arbeitssuchend hatte der Junggeselle sich auf dem Arbeitsamt gemeldet und prompt die Adresse einer freien Stelle bei Karl Schreiner am Gaardener Vineta-Platz bekommen.
Glück gehabt.

Immer wenn Dietrich Feierabend hatte, ging er ein paar Häuser weiter um hier in das Schaufenster von Arko, dem Süßwarenladen, nach der netten Verkäuferin Brigitte Ausschau zu halten.
Es kam natürlich so, wie es auch kommen sollte: Die beiden heirateten 1967 - nachdem Dietrich Sobottka seine Meisterprüfung abgelegt hatte.
Hinter der Karriere des Konditormeisters Sobottka stand der ihm freundlich gesonnene Karl Schreiner.
Bei seinem erst 26 Jahre alten Nachfolger wusste der mittlerweile 68jährige Schreiner sein Geschäft wohl in den besten Händen.
Am 3. Mai 1967 waren Dietrich und Brigitte Sobottka die neuen Geschäftsinhaber der Konditorei in dem schiefen Haus in der Elisabethstraße Nr. 64 – direkt am Vineta-Platz.

Das junge Paar bezog auch die Wohnung direkt über dem Geschäft. Dietrich hatte vorher nur ein Zimmer von dem Hausbesitzer Petersen gemietet.
Die neuen Geschäftsinhaber legten sich von Anfang an mächtig ins Zeug. Da hatten sich zwei fleißige junge Menschen gefunden, die mit viel Elan und mit Freude am eigenen Geschäft ans Werk gingen.
Das sollte über die vielen gemeinsamen Jahre auch noch so weiter gehen. Hier wurde ein sehr erfolgreiches Geschäft aufgebaut.
Die Kunden gaben sich sprichwörtlich die Klinke in die Hand – immer war mindestens ein Kunde am Verkaufs-Tresen und mehrere saßen stets im Cafe. Das ging von morgens bis abends so und an den Wochenmarkt-Tagen war der Laden proppenvoll. Hinten, in der Backstube wirkte der Meister mit seinen Gesellen und den Laden leitete die Ehefrau. Sobottka entdeckte auch sehr bald, wie er seinen Umsatz erhöhen und mehr Kunden in sein Geschäft ziehen konnte. Jetzt fing er schon des Nachts um 1.00 Uhr an und backte Brötchen für den Verkauf gleich am frühen Morgen.
Das war für die traditionelle Konditorei neu – hatte aber (schon wieder) Erfolg.
Und der Erfolg hielt an bis 1982. Da wurde das schiefe Haus am Vineta-Platz abgerissen und die Konditorei musste umziehen.
Im Rahmen der Sanierungs-Maßnahmen um den Vineta-Platz wurden die schiefen Häuser in zwei Abschnitten abgerissen. Als der erste Bauabschnitt fertig gestellt war, zog dorthin der gesamte Konditorei-Betrieb mit der Backstube und allen Maschinen sowie dem Cafe und allen Einrichtungs- Gegenständen. Auch der alte Verkaufstresen musste - für ganze drei Jahre - mit in die Interims- Lösung des Geschäftes.
Alle Fotos im Besitz der Familie Sobottka
Weiterlesen: Die Konditorei von Dietrich Sobottka (Teil 2)
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