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Aus der Geschichte Kiel-Gaardens

Die Gablenzbrücke



Die Bögen der Gablenzbrücke gehören zum Stadtbild von Kiel wie der Rathausturm und der Hafen mit seinen Schiffen und den Portalkränen.

Der Brückenbau fällt in die Zeit, als Kiel sich seit 1850 von einer Kleinstadt mit etwa 16 000 Einwohnern, die von Handel, Gewerbe und Handwerk lebten, zu einer Großstadt entwickelt hatte.
Auf dem Ostufer, wo die großen Werften lagen, wandelten sich die ehemaligen Dörfer von Gaarden bis Neumühlen-Dietrichsdorf zu Stadtteilen von Kiel.
Für die wachsende Zahl der Arbeiter, Handwerker und kleinen Angestellten entstanden vor allem in Gaarden, aber auch im Westen der Stadt (z. B. um den Exerzier- und Wilhelmplatz, in der Gutenbergstraße) und im Südwesten (z. B. Harmsstraße, Lutherstraße) große Mietshaus-Komplexe mit einfachen 2-3 Zimmerwohnungen.

Die Eisenbahnverwaltung hatte zwar unter dem Bahnkörper eine Tunnelanlage geschaffen, deren Ausgestaltung für den Fuhrwerksverkehr indessen aus finanziellen und technischen Gründen unmöglich war.
Nach langen Verhandlungen zwischen der Eisenbahngesellschaft und der Stadt Kiel fand am 5. März 1910 die offizielle Einweihung der Hummelwiesenbrücke statt.

Die neue Brücke wurde für Kiel ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, denn sie verband die westlichen Stadtteile mit dem Ostufer, auf dem Tausende von Menschen auf den Werften arbeiteten.
Um 1910 passierten täglich 7000 Menschen die Brücke zu Fuß oder auf dem Fahrrad. Hinzu kamen Droschken und Fuhrwerke. Seit Juni 1914 fuhr auch die Straßenbahn über die neue Brücke.
Die Brücke, die ursprünglich Hummelwiesenbrücke heißen sollte, wurde 1914 in Gablenzbrücke benannt.

Ab dem 9. Juni 1914 hieß die Verbindungsstraße zwischen Sophienblatt und der Werftstraße nach dem österreichischen Feldmarschall- Leutnant Ludwig Freiherr von Gablenz.
Dieser residierte 1865/66 für neun Monate als österreichischer Statthalter im Kieler Schloss.
Seinerzeit verwalteten die Östereicher nach dem deutsch- dänischen Krieg von 1864 das Kieler Westufer und
Preußen das Kieler Ostufer mit den Werften.
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