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Aus der Geschichte Kiel-Gaardens



Der Steffen-Sohst-Platz in der Schulstraße (Teil 2)



Mit der großen Firma war es dann Anfang der 1960er Jahre stark bergab gegangen: In dritter Generation leitete Familienoberhaupt Steffen Sohst damals das Kieler Tief- und Wasserbauunternehmen „Steffen Sohst“, mit zeitweise 1000 Beschäftigten die größte Firma ihrer Art in Norddeutschland.
Von Sohst stammte auch die Levensauer Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal und nach dem Zweiten Weltkrieg bauten Sohst-Arbeiter die Leuchtturminsel in der Kieler Förde.
Aber der Firmenchef in dritter Generation taktierte geschäftlich glücklos.
Eine Wende zum Besseren ließ ein Großauftrag bei der Erweiterung der bremischen Häfen erhoffen. Doch um den Auftrag zu bekommen, brauchte die Firma einen neuen Saugbagger, und bei Orenstein & Koppel in Lübeck ließ sich Sohst darum den "Wiking" bauen, fünf Millionen Deutsche Mark teuer und damals der größte Saugbagger der Bundesrepublik.
Um das Fünf-Millionen-Ding finanzieren zu können, waren allerdings etliche Winkelzüge notwendig. Das war nicht zu schaffen. Die Firma musste alle ihre Arbeiten einstellen, die Mitarbeiter entlassen und im Februar 1966 ging das Familienunternehmen endgültig in Konkurs.
Der Platz hinter den schiefen Häusern wurde zum Bolzplatz für Gaardener Jungs und wurde dann im Jahre 1980 mit der Sanierung des gesamten Quartiers neu mit Wohnungen und einem Parkhaus überbaut.

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