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Gaarden Blog



Opernhaus oder Kneipensaal

Martin Geist     04.05.2017


Deutscher Name, blonde Haare, Adresse in guter Wohngegend: Mit diesen Voraussetzungen hat man hierzulande gute Aussichten auf ein erfolgreiches Leben. Gilt das auch für die Kultur?

In keinem anderen Kieler Stadtteil treffen so viele Kulturen aufeinander wie in Gaarden. Was aber bedeutet das? Gibt es überhaupt eine migrantische Kultur? Oder ist es einfach nur so, dass die Herkunft hierzulande, ähnlich wie es im Schulsystem der Fall ist, maßgeblich auch den Erfolg oder Misserfolg auf Bühnen und in Galerien beeinflusst? In unschöner Regelmäßigkeit zeigen Studien jedenfalls, dass Kinder aus nichtakademischen Familien viel schlechtere Aussichten haben, aufs Gymnasium und später an die Uni zu kommen, als ihre Altersgenossen aus bürgerlichen Milieus. Und noch einmal viel schlechter sind diese Aussichten für Kinder aus nichtakademischen und herkunftsmäßig nichtdeutschen Familien.
Insofern wäre es tatsächlich überraschend, wenn sich das im Kultur- und Kreativbereich völlig anders verhielte. Denn selbstverständlich hat auch dieser Teil von Gesellschaft Traditionen, Regeln und Konventionen, die sich von denen in anderen Teilen der Welt erheblich unterscheiden. Wer Violine spielt, darf auf die Bühne des Opernhauses hoffen. Wer die Saz virtuos bedient, muss eher mit dem Kneipensaal vorlieb nehmen.
Ob das denn tatsächlich so ist und was man dagegen tun könnte, darüber spricht am Montag, 8. Mai, um 18 Uhr der Kultur- und Kreativrat Gaarden in den Räumen der Türkischen Gemeinde am Vinetaplatz.
Mit dabei sind Mushin Omurca (Bild), unter anderem mit dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichneter Kabarettist und Karikaturist, der Musiker und Pädagoge Savas Sari, der Bildhauer und Maler Tamer Serbay, der Musiker Momen Saweesh und der Künstler und Kurator Detlef Schlagheck.


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