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Gaarden Blog



Statt SPD bald AfD?

Martin Geist     14.02.2017


Die AfD stellt die Mehrheit im Ortsbeirat. An den Haaren herbeigezogen oder bald Realität?


Es ist schon seit Jahrzehnten so, und niemand kann sich wirklich vorstellen, dass es mal anders wird. Im roten Gaarden ist die SPD gesetzt, gewinnt serienweise die Landtags- und Bundestagsmandate, ebenso die Wahlkreise auf kommunaler Ebene. Auch dass im Ortsbeirat die Roten dominieren und den Vorsitzenden stellen, war einfach schon immer der Fall. Wie sollte sich das jemals ändern?
Es könnte freilich schneller passieren als wir glauben mögen. Kaum mehr als 20 Prozent betrug in Gaarden zuletzt die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl und bei der Wahl des Oberbürgermeisters. Wer unter diesen Vorzeichen die absolute Mehrheit holt, hat bei Lichte betrachtet gerade mal zehn Prozent der Stimmberechtigten hinter sich. Und genau das ist das Problem: Wer sagt denn, dass dieser Effekt immer der SPD oder womöglich auch mal anderen seriösen Parteien zugutekommt? Die AfD, die mit Vielfalt und einer sich stetig ändernden Welt herzlich wenig anfangen kann, gewinnt ihren Zulauf in hohem Maße von Menschen, denen es ebenso geht: Das Fremde ist ihnen fremd, die Welt soll bitteschön nett überschaubar bleiben wie vor 50 oder 60 Jahren. Weil unsere Welt nicht mehr so überschaubar ist und unsere Stadtteile – übrigens durchaus auch die auf dem Westufer – immer vielfältiger werden, hatten sich bis vor kurzer Zeit jede Menge der heutigen AfD-Wähler in den demokratischen Schmollwinkel zurückgezogen und blieben den Wahlen fern.
Nun aber sind aus Nichtwählern Wähler geworden. Die AfD zieht zahlreiche Stimmen exakt aus diesem Lager. Und was das bedeutet, lässt sich mit einfacher Mathematik abschätzen. Gelingt es der AfD bei der Kommunalwahl 2018, nur zehn Prozent der Frustrierten an die Urnen zu holen, dann hat sie in Gaarden die Mehrheit. So schnell geht das.
Im Frühjahr 2018 wird sich zeigen, ob es tatsächlich so weit kommt. Bis dahin sollten jene, die aus Bequemlichkeit oder der vermeintlichen Gewissheit, dass die Roten sowieso immer gewinnen, mal in sich gehen. Noch mehr gilt das für die Gaardener, die ausländische Wurzeln haben und wahlberechtigt sind. Auch sie nahmen dieses Recht bisher in nicht gerade berauschendem Umfang in Anspruch.


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