Abonnieren

Gaarden Blog



Autos am Wegesrand

Martin Geist     26.02.2016


Schrott auf vier Rädern? Ist in Gaarden gar nicht so selten vorzufinden. Die Behörden nehmen es bemerkenswert geduldig hin

Gar wundersame Anblicke boten sich bis vor kurzer Zeit in der Iltisstraße. Über Monate stand dort bar jeglicher Kennzeichen ein blauer Opel und wurde so langsam eins mit seiner Umwelt. Längst schon rankten sich aus den Pflastersteinen heraus Pflanzen um ihn. Es stand wahrlich zu befürchten, dass das Ensemble eines nicht sehr fernen Tages zum Biotop erklärt und dauerhaft den Abschnitt zwischen Kirchenweg und Preetzer Straße würde.
Der Schein trügte nicht. Tatsächlich war der blaue Opel bereits Ende vergangenen Jahres ein Facebook-Thema. Was auf diesem Weg auch dem Oberbürgermeister auffiel, der daraufhin zusicherte, nach Weihnachten werde der Schrottwagen entsorgt. Nun gut, das Jahr hatte er nicht dazugesagt, sodass Spötter schon behaupteten, dass Weihnachten 2016 gemeint sei.
Nun hat es doch geklappt mit der Entsorgung. Dem Hörensagen nach, weil ein hochrangiger Verwaltungsmann in der Bambule Essen war und mehr oder weniger über das angehende Biotop stolperte.
Noch ungelöst ist indes der Fall eines anderen Autos in der Kaiserstraße zwischen Norddeutscher und Werftstraße. Das sieht noch nicht einmal so klapperig aus und hat immerhin ein Nummernschild dran, fällt also nicht ohne weiteres auf. Es sei denn, man merkt, dass der Fiat weder TÜV- noch Zulassungsplakette hat. Wundern tut man sich gleichwohl. Löblicherweise sind in dieser Gegend zuletzt gehäuft kommunale Ordnungshüter unterwegs, um Falsch- oder Zulange-Parker aufzuschreiben, der stillgelegte kleine Italiener scheint ihnen aber noch nicht aufgefallen zu sein.
Dass die Leute von der Stadt offensichtlich nicht ganz so wild hinter Schrottautos her sind, hat seine Gründe. Teils sind die illegalen Entsorger so weitsichtig und feilen die Fahrgestellnummer aus dem Motorblock, sodass die Allgemeinheit auf den Kosten der Entsorgung sitzenbleibt. Manchmal lässt sich der letzte Eigentümer hingegen zwar ermitteln, doch ist bei ihm kein Geld zu holen. Also kommen wieder die Steuerzahler für die Zeche auf.
Es ist also ein undankbarer Job mit den am Straßenrand ausgemusterten Blechkarossen. Doch letztlich hilft es ja nichts: Wenn die Verwaltung den Eindruck erweckt, um bestimmte Sachen kümmere sich eh niemand, kann es auf Dauer nur schlimmer werden.


"Seite gefällt mir" klicken und über neue Beiträge direkt durch unsere Facebookseite informiert werden.

Weiterempfehlen