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Gaarden Blog



Die Galerie lebt noch

Martin Geist     17.02.2016


Eher ruhig geworden ist es um die Galerie K34. Eine neue Ausstellung setzt jetzt wieder ein Lebenszeichen.

Ein Stück weit handelt es sich durchaus um so etwas wie kulturelle Kannibalisierung. Gar rege hat sich der Kulturbetrieb seit Sommer 2014 im wiederbelebten Medusa entwickelt. Auch deshalb, weil der Künstlerverein K34 mit im Spiel ist. Und genau darunter leidet die Galerie, das unmittelbar benachbarte Stammhaus des Vereins. Während dort früher so gut wie ausnahmslos alle vier Wochen eine Vernissage vonstatten ging, sind die Lücken zwischen den Eröffnungen inzwischen merklich größer geworden.
Nun setzt „Die Butchelorette“ immerhin wieder einen Akzent. Dahinter verbirgt sich die Muthesius-Studentin Vera Kähler, die mit der Schau zugleich ihre Bachelor-Arbeit vorlegte und sich zu deren Präsentation die K34 auswählte.
Gelernt hatte Vera Kähler zunächst das Handwerk der Holzbildhauerei, ehe sie zur Kunsthochschule wechselte, um ihre Kreativität breiter auszuleben. Das tat sie in der Medienklasse der Abteilung Freie Kunst unter anderem mit Rauminstallationen und Videos, nutzte dabei immer wieder gern Vorhandenes als Rohmaterial des Neuen.
Erst recht trifft das für Collagen zu, mit denen sie sich zuletzt intensiv beschäftigte. Jede Menge Teile schnipseln, das ist die Grundlage aller Collagen. Und erklärt das Wortspiel mit der „Butchelorette“. Tatsächlich handelt es sich ja wie beim englischen butcher um eine Form des Ausschlachtens, und ein bisschen Bachelor steckt in dem Wortspiel außerdem noch drin.
Die Ausstellung in der K34 widmet sich jedenfalls nahezu ausschließlich der Collage – und zeigt deren kraftvolle Wirkung. Oftmals kommen die Arbeiten körperbetont, gar sexuell fokussiert daher, was sich durch die zusammengeschnipselte Komposition der Bilder noch verstärkt. Köpfe sind ausgetauscht oder unkenntlich, der Blick richtet sich unweigerlich auf Abbildungen praller Weiblich- oder Männlichkeit.
In klassisch frauenbewegten Zeiten hätte so etwas wohl heftige Reaktionen ausgelöst, doch „heute bleibt der Schock natürlich aus“, sagt die Urheberin der allerdings nicht nur derb, sondern auch vielschichtig die Frage des Menschseins thematisierenden Darstellungen. Die hängen übrigens allesamt rahmenlos in der Galerie, „um Verbindungen zwischen den Collagen zu schaffen“, wie Vera Kähler sagt.
Die Ausstellung „Die Butchelorette“ wird am Donnerstag, 18. Februar, um 19 Uhr eröffnet und ist noch bis einschließlich 17. März jeden Donnerstag von 19 Uhr an in der K34, Medusastraße 14, zu sehen.


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