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Gaarden Blog



Olympia: Gaarden ist gefordert

Martin Geist     25.11.2015


„Die machen ja sowieso, was sie wollen“, lautet das beliebteste Argument der Nichtwähler. Die Behauptung stimmt aber nicht. Am Sonntag entscheiden die Kieler über Olympia. Und die Gaardener.

Nein, sie machen eben nicht, was sie wollen, unsere Politiker. Die in Berlin nicht und die in Kiel erst recht nicht. Gerade auf kommunaler Ebene haben die Einwohner enorm große Mitwirkungsrechte. Katzheide lässt grüßen, liebe Gaardener. Schon ein einfaches Bürgerbegehren genügte, und die zuvor mit breiter Mehrheit auf ein frühes Aus fürs Sommerbad steuernde Mehrheit der Ratsversammlung lenkte ein. Geht doch.
Im Zweifel wäre sogar noch mehr gegangen. Wäre das Stadtparlament dem Bürgerbegehren nicht gefolgt, hätte es eben einen Bürgerentscheid gegeben. Mit verpflichtendem Ergebnis.
Was Olympia 2024 betrifft, hat die Stadt von sich aus das Volk mit ins Boot geholt und einen Bürgerentscheid anberaumt. Richtig so. Tragfähig und vertretbar ist ein solches Großereignis nur dann, wenn die Leute dahinterstehen.
Tun sie es? Am Sonntagabend sind wir klüger, denn der 29. November ist der Tag der Entscheidung. Wobei ein dickes Fragezeichen dahinter steht, wie hoch die Beteiligung an der Abstimmung sein wird. Bei Möbel Kraft war sie ungewöhnlich hoch, aber wohl auch deshalb, weil dieser Bürgerentscheid mit der Wahl des Oberbürgermeisters verbunden war. Olympia, so fürchten auch viele Befürworter der Spiele, dürfte womöglich wesentlich weniger Menschen mobilisieren.
Erst recht gilt diese Befürchtung für Gaarden. Zur Kommunalwahl 2013 sind gerade einmal 20 Prozent derjenigen Stadtteilbewohner gegangen, die es hätten tun dürfen. Eine erschreckend geringe Zahl, die am Sonntag womöglich noch unterboten werden könnte.
Wobei es wie gesagt keinen Grund gibt, nicht mit abzustimmen. Wer für Olympia ist, weil er sich davon Impulse für die Infrastruktur, ein schönes Event oder was auch immer verspricht, hat eh seine Gründe. Und wer dagegen ist, weil er glaubt, das Geld für Olympia sei besser in Schulen oder Kindergärten aufgehoben, sollte dies erst recht an der Urne zum Ausdruck bringen.
Blieben noch die übrig, denen das Thema ganz egal ist, von wegen „Die machen ja sowieso, was sie wollen“. Machen sie wie gesagt nicht. Aber man muss ihnen halt auch sagen, was sie sollen.
Also liebe Gaardener: Stimmt ab wie ihr wollt. Aber stimmt ab.


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