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Gaarden Blog



Kreatives aus der Kneipe

Martin Geist     20.11.2015


Vielleicht beginnen die Wörter Kneipe und Kreativität nicht zufällig mit demselben Buchstaben. In der K34 jedenfalls hängt eine neue Ausstellung, die von A bis Z just an solchen Orten geselliger Begegnung entstanden ist.

Sean Carl (Oje!) Mc Chesney ist eigentlich Schauspieler. Svenne macht eigentlich Filme. Und Arnt Fesser ist eigentlich Mediengestalter. Alle drei gehen eigentlich ganz gern in die Kneipe. So kam es, dass im szenig geprägten Subrosa und im genauso gestrickten Medusa seit diesem Frühjahr ein ums andere Bildchen entstand. Unter typischen Bedingungen, also bei eher schummerigem Licht, beengtem Platz und mit Störmanövern gar zu neugieriger Gäste.
Svenne und Fesser machten sich aus ihren kleinen Kneipenkunstwerken einen eigenen Spaß. Sie fertigten sie als Faltbilder an. Will heißen, dass ein Blatt Papier in drei oder auch vier Teile gefaltet wird und der eine Zeichner nicht sehen kann, was sein Vorgänger gemacht hat. Markiert werden nur die Übergänge, damit formal etwas Zusammenhängendes herauskommt.
Künstlerische Wertungen überlässt das Duo „dem Auge des Betrachters“, für viel interessanter halten die Zeichner sowieso die psychologischen Dimensionen ihrer aus klassischer Bierlaune geborenen Arbeiten. Denn klar ist, dass die Motive vom umgebenden Geschehen im Moment des Zeichnens beeinflusst sind. Seien es die üblichen Ausrufe wie „Echt“ oder „Fuck“, sei es eine Figur, deren Kopf aus einem gefüllten Bierkrug besteht, bei näherem Hinsehen findet sich so manches, was zum typischen Kneipengeschehen gehört.
Sean Mc Chesney hat derweil die Kneipe ganz für sich allein zum Atelier gemacht und Cartoons zu seinem Beinamen Oje! gemacht. Lustige und zugleich böse Bildchen, die sich sehr nahtlos zu den Faltbildern der beiden anderen Mitwirkenden fügen.
Übrigens haben die Betätigungen der drei Künstler durchaus Nachahmer gefunden. So mancher, der das Geschehen beobachtete, fing ebenfalls an zu malen. Kneipe und Kreativität eben.

Die „Kneipenzeichnungen“ in der Medusastraße 14 sind bis einschließlich 17. Dezember immer donnerstags von 19 bis 22 Uhr und sonntags von 17 bis 19 Uhr zu sehen.



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