Schönwetter über Katzheide
Martin Geist 10.09.2015
Wunder gibt es immer wieder. Ein knappes Jahr ist es her, da stand Katzheide vor dem Aus. Nun scheint es gerettet. Zumindest was die Saison 2016 betrifft
Im Juli war es, da tauchte der sportpolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion Torsten Stagars persönlich im Schwimmerbecken ab, um Proben von verdächtigen Schimmelflecken auf der Folie zu nehmen. Nun liegt das Ergebnis der Laboruntersuchung vor. Hübsch sind die Flecken demnach nicht, aber auch nicht schädlich für die Gesundheit, befinden die Experten des Kieler Uni-Klinikums.
SPD-Ratsherr Michael Schmalz und Sportdezernent Gerwin Stöcken versichern demzufolge einhellig: Sobald es Frühling wird, soll das Wasser aus dem Schwimmerbecken gelassen werden, um es abzudichten, wie es bereits dieses Jahr bei den Nichtschwimmern geschehen ist. Was keine Lösung für die Ewigkeit darstellt, aber zumindest eine vorübergehende. Zunächst geht es stadtpolitisch ohnehin nur um den Zeitraum bis zur Fertigstellung des neuen Badetempels an der Hörn. Was dann mit Katzheide geschieht ist offiziell offen, inoffiziell jedoch zeichnet sich ab, dass die Einrichtung in der jetzigen Form kaum Bestand haben wird. Beziehungsweise soll.
Denn die im Verein „Katzheide: JA“ formierten Leute sehen die Sache ganz anders. Sie pochen auf einen dauerhaften Bestand des Bades und haben dazu ein Bürgerbegehren gestartet, das sich gerade auf der Zielgeraden befindet. Stand nach dem jüngsten Helfertreffen: 7500 Unterschriften.
Damit darf als sicher gelten, dass das Bürgerbegehren kommt. Was zunächst freilich nicht allzu viel besagt. Ein erfolgreiches Bürgerbegehren zwingt die Politik lediglich dazu, sich des Themas erneut anzunehmen. Die Ratsversammlung kann also dem Erhalt von Katzheide zustimmen, sie kann ihn ablehnen – oder sich auf ihre bisherige Linie zurückziehen, darüber erst zu entscheiden, wenn an der Hörn geschwommen werden kann.
