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Gaarden Blog



Kultur an Bord und in der Laube

Martin Geist     10.05.2015


Rekordverdächtig viel los war am Sonnabend im Stadtteil Gaarden.

So viel war los, dass selbst notorische Überallhingeher an ihre Grenzen gelangten und die eine oder andere Veranstaltung schwänzten. Ausgelöst wurde das geballte Angebot vom Gaardener Kulturfrühling. Und auch vom bundesweit ersten Tag der Städtebauförderung, die übers Programm Soziale Stadt gerade in dem Ostufer-Stadtteil ebenso erhebliche wie erfreuliche Spuren hinterlässt. Im Sportpark Gaarden enthüllte Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) gemeinsam mit dem Ortsbeiratsvorsitzenden Bruno Levtzow eine Plakette, die darauf hinweist, dass es das mit einem Jugendtreff kombinierte Servicegebäude ohne Städtebauförderung gar nicht geben würde. Was übrigens ebenso für den Sportpark als solchen zutrifft.
Dass aus der benachbarten St- Matthäus-Kirche eine Sozialkirche geworden ist, liegt genauso an der Städtebauförderung. Und an engagierten Ehrenamtlern wie Anton Appel, der das Projekt seit den frühesten Anfängen unterstützt. Gemeinsam mit Levtzow und dem Oberbürgermeister war er deshalb am Sonnabend bei der Schildenthüllung zugange.
Wieder ein paar Meter weiter erreichte die Delegation den düsteren Tunnel unterm Ostring zur Hans-Christian-Andersen-Schule. Dort verdeutlichte Gregor Weiß von der Firma Plan B mit einer Lichtinstallation, dass diese Örtlichkeit ganz anders aussehen könnte. Auch jede Menge Passanten machten mit und bemalten die Passage mir bunten Farben und Motiven. Vor allem aber – und das war der eigentliche Sinn der Aktion – erzählten sie Anna Neugebauer vom Büro Soziale Stadt, was besser werden soll im Tunnel. Mehr Licht stand ganz klar an erster Stelle. Und immer wieder kam die Forderung nach größerer Barrierefreiheit. Der Zugang zum Tunnel ist so steil, dass nicht nur Rollstuhlfahrer, sondern auch Menschen mit Gehwagen arge Probleme haben. Alexandra Mahler-Wings von der Stadtverwaltung kündigte an, dass diese Bürgerbeteiligung weiter betrieben und sich in der Unterführung vieles zum Besseren wenden wird. Das durchaus zeitnah, denn die Stadt hat das Projekt fürs laufende Jahr zur Aufnahme in die Soziale-Stadt-Förderung vorgelegt.
Zu Ende war die Städtebau-Tour danach immer noch nicht. Vielmehr erreichte sie in der Hans-Christian-Andersen-Schule ihren Höhepunkt. Von der ersten Minute an war der Schulhof absolut voll, fürs prima organisierte Programm mit Basteln, Spielen, Musik und Theater gab es Lob aus allen Mündern. Zum Ausklang stieg bis spät in den Abend hinein eine Stadtteilparty mit der gut aufgelegten Oldie-Gruppe „Traveller“ und einer Einlage der hinreißenden Singer-Songwriterin Emily Müller.
Es ist gleichwohl nicht so, dass sonst nichts los gewesen wäre in Gaarden. Am Langsee auf dem Gelände des Kleingartenvereins Gaarden-Süd ging vielmehr die zweite Auflage des Kultur-Natur-Festivals über diverse Parzellen. Lesungen, Konzerte, Workshops und vieles mehr gab es entspannt-charmant ins Grüne eingebettet. Was ein bisschen schade war und wohl ein bisschen am launischen Wetter sowie am Überangebot an Veranstaltungen lag: Der Zulauf hätte teilweise etwas größer sein dürfen.
Zeitweise galt das auch für den Tag der offenen Luke unten an der Hörn. Allerdings ist das Völkchen der Schipper im Museumshafen geprägt von einer ganz eigenen Bescheidenheit und sich mithin trotz aller Gastfreundschaft auch selbst genug. Wenn der Wind mal nicht so scharf um Häuser und Hafenbecken pfiff, sammelte sich trotzdem allerhand Publikum ein, um – passend zum Gaardener Kulturfrühling – nicht nur Schiffe anzuschauen, sondern auch Texten und Liedern rund ums Meer zu lauschen.


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