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Gaarden Blog



Gaardener Kulturhoch

Martin Geist     08.05.2015


Die Schlecker-Galerie entwickelt sich in Kiel zu einer Kulturadresse erster Güte.


Es war – wieder einmal – sehr bemerkenswert, was sich am Donnerstagabend zur Vernissage in der Schleckergalerie tat. Allerbest besucht war der Raum, als Katrin Köhler und Julius Ohlemann unter dem Motto „Aufklappbares Gespräch Einunddreißig“ eine „Installation mit theatraler Performance“ darboten.
Muthesius-Absolventin Köhler hat dabei ihre Installation um poetische Textpassagen herum gebastelt, um verwinkelt-philosophische Wortgeflechte, die immer wieder das Spannungsverhältnis zwischen dem Ich und der Welt darum herum aufgreifen. Sehr stark hat zur Vernissage Werftpark-Theaterspieler Ohlemann einige dieser Texte vorgetragen. Auch sehr improvisationsstark, denn auf Zwischenrufe aus den gaardentypisch mit Vertretern unterschiedlichster Milieus besetzten Publikumsreihen ging er so elegant ein, dass man glauben konnte, alles gehöre zur Inszenierung.
Die Schau im Schlecker wirkt indes auch ohne Performance. Auszüge der Texte hängen an den Wänden, komplett nachzulesen sind sie in einem kleinen Büchlein, das sich wirklich lohnt in die Hand genommen zu werden. So langsam erschließt sich jedenfalls das Gesamtkunstwerk, wenn man sich die Zeit dafür nimmt. Und es zeigt sich, dass irgendwas nicht im Lot ist in der Welt darum herum. Was auf den ersten Blick wie eine heimelige Wohungseinrichtung daherkommt, ist bei genauerem Hinsehen krumm, schief, nur bruchstückhaft vorhanden, nicht so, wie es sein sollte.
Oder vielleicht gerade doch.
Geöffnet ist die Ausstellung noch bis zum 28. Mai dienstags bis sonntags von 15 bis 18 Uhr.


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