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Gaarden Blog



Offenbarung mit sechs Saiten

Martin Geist     19.04.2015


Es gibt Konzerte und es gibt Offenbarungen. Zur zweiten Kategorie zählt der gestrige Auftritt von Stan Webb in der Räucherei.

Fraglich ist vielleicht, ob man mit einer Stimme, wie Stan Webb sie hat, singen sollte. Überhaupt keine Frage dagegen ist, dass einer mit solchen Händen Gitarre spielen muss. Unbedingt muss. Stan Webb, vor 69 Jahren in London geboren und inzwischen wieder mit seiner 1967 gegründeten, jedoch nicht mehr originalbesetzten Band „Chicken Shag“ tourend, lässt seine Gitarre säuseln, jaulen, erzählen, schreien, krachen und flüstern. All das in vollendeter technischer Perfektion und als ob er persönlich tief verbunden wäre mit jedem einzelnen seiner bluesigen und manchmal auch rockigen Töne.
Je länger er spielt, desto mehr verfestigt sich die Gewissheit: Der Mann könnte auch „Hänschen klein“ spielen und es käme Kunst dabei heraus. Knapp 300 teils bis aus der Uckermark in Brandenburg angereiste Fans waren nicht begeistert, sondern verzückt vom Auftritt des Meisters, verließen die Räucherei in der Gewissheit, etwas wirklich Großes gehört zu haben.
„Stan the Man“ – nach dem ersten Stück noch fuchsteufelswild, weil der Sound nicht nach seinem Geschmack war – verschmolz im Lauf des Abends zunehmend mit der Atmosphäre im Saal und sparte trotz vorgerückter Stunde nicht mit Zugaben.
Ach ja, eine Vorgruppe, die viel mehr war als das, gab es am Sonnabend auch noch. Die „Billy Walton Band“ aus den USA machte großen Spaß mit erdigem Rock’n’Roll und exzellenten Bläsereinlagen.
Weitere anstehende Highlights in der Räucherei: Am 25. April spielt der ehemalige „Oysterband“-Bassist" Ray Coooper und am 30. April steigt das wunderschöne spanische Frühlingsfest „Fiesta der Primavera“.


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