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Gaarden Blog



Moschee bekommt ein Minarett

Martin Geist     17.04.2015


Was lange währt, wird endlich Turm. An der Werftstraße soll bald der Bau eines Minaretts beginnen.

Eigentlich wollte der Verein der Moschee „Ulu Camii“ in der Elisabethstraße 6 schon vor drei oder vier Jahren sein Minarett errichtet haben. Erst jetzt allerdings sind laut Mustafa Bayraktar, dem Vorsitzenden des Moscheevereins, „alle Hürden beseitigt“. Am 29. April soll der erste Spatenstich getan werden, etwa vier Monate später könnte alles fertig sein.
1983 gründete der Verein seine erste Moschee im Königsweg, zog 1990 in die Alte Lübecker Chaussee um und schließlich 2005 in die Elisabethstraße. Seither empfängt die Gemeinde, die sich stark am interreligiösen Dialog beteiligt, immer wieder Besucher, die meist überrascht sind von dem, was sich hinter dem von seiner Fassade her sehr nüchtern daherkommenden ehemaligen Gewerbebau verbirgt.
„Wir wollen von außen sichtbarer werden“, erläutert Bayraktar den Sinn des Minaretts, das begehbar sein wird und eine Höhe von 24 Metern über dem Niveau der Werftstraße erreicht. Verzögert hat sich das Projekt nicht zuletzt, weil komplett umgeplant werden musste. Aus Kostengründen wurde die ursprünglich vorgesehene Stahlbauweise fallengelassen, stattdessen gibt es jetzt für voraussichtlich 60 000 bis 65 000 Euro eine gemauerte, ausschließlich über Spenden finanzierte Version.
Der Ortsbeirat Gaarden nahm die Nachricht vom Minarett-Bau ohne Diskussion und zustimmend zur Kenntnis. Grund: Bereits im Jahr 2011 wurden die Pläne ausführlich vorgestellt und diskutiert, geändert hat sich daran abgesehen vom Baumaterial nichts. Dies gilt auch für den Gebetsruf, den die islamische Gemeinde wie damals angekündigt einmal täglich zur Mittagszeit erschallen lassen will. Rechtlich zulässig wäre das auch für alle weiteren vier Gebete am Tag, denn für den Ruf des Muezzin gelten dieselben Regeln wie für Kirchenglocken.


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