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Gaarden Blog



Katzheide: Rettung wird wahrscheinlicher

Martin Geist     29.03.2015


Eigentlich werden öffentliche Projekte immer teurer. Im Fall der Sanierung von Katzheide läuft es genau andersherum.

Die Aussichten für Katzheide werden immer besser. Schien das Ende des Gaardener Freibades vor wenigen Monaten noch so gut wie sicher, machen sich nun nicht nur die hartgesottenen Kämpfer für Katzheide zunehmend Hoffnung, dass es doch weitergehen könnte. Grund: Möglicherweise wird eine Sanierung weitaus billiger als zunächst angenommen.
Mit einer großen Auftaktveranstaltung in der Räucherei wollten der Verein „Katzheide: Ja!“ und die Wählergemeinschaft "Wir in Kiel" (WIR) am Sonnabend mobil machen für das angestrebte Bürgerbegehren. Allerdings formierte sich die Rettungsfront nicht mit Pauken und Trompeten, sondern mit eher verhaltenem Elan. Aus nachvollziehbaren Gründen, denn weil immer mehr darauf hindeutet, dass Katzheide wenigstens vorerst bestehen bleiben kann, könnte sich das Bürgerbegehren schlichtweg erübrigen.
„Die Zahl wird immer kleiner“, beschrieb Hartmut Jöhnk, der vor 20 Jahren die Generalsanierung des Bades geplant und realisiert hatte, die Tendenz. Auch der Preetzer Schwimmbadtechniker und Diplom-Ingenieur Peter Tybussek äußerte sich nach dem jüngsten Ortstermin positiv. Die Technik sei „hervorragend gewartet“, zu überschaubaren Kosten lasse sich die notwendige Instandsetzung der Chlorgasanlage bewerkstelligen. Jetzt kommt es laut Tybussek nur noch auf den Zustand der Folie im Becken an. In wenigen Tagen soll das Wasser gänzlich abgelassen sein, so dass auch in diesem Punkt Klarheit besteht.
Einstweilen sieht Tybussek die Lage jedenfalls so: Im günstigsten Fall könnte das Bad eine weitere Lebensdauer von 20 Jahren haben. Vor allem aber könne schon jetzt gesagt werden, dass die Kosten für die aktuell anstehenden Arbeiten „einfach falsch“ seien. Statt der im Rathaus genannten mindestens 750000 Euro wären nach seiner Schätzung vielleicht schon etwa zehn Prozent dieser Summe ausreichend.
Andreas Regner vom Katzheide-Verein warf den Stadtverantwortlichen deshalb vor, mit „politischen Preisen“ zu arbeiten, sprich die Kosten für Katzheide viel zu hoch und die fürs Zentralbad an der Hörn viel zu niedrig angesetzt zu haben.
So oder so wähnte Katzheide-Vereinsvorsitzender Ulrich Hühn seine Sache „auf einem guten Weg“. Er beruft sich dabei nicht zuletzt auf Stadtrat Gerwin Stöcken, der zugesichert hat, die verkündete Schließung wieder zurückzunehmen, falls eine Sanierung zu „vertretbaren Kosten“ möglich sei. Ein Bürgerbegehren würde es in diesem Fall wohl nicht geben, stellte Hühn klar, endgültig vom Tisch sei das Thema aber selbst dann noch lange nicht. Tatsächlich sieht der ursprüngliche Beschluss der Ratsversammlung nur vor, Katzheide so lange zu betreiben, bis an der Hörn gebadet werden kann. Danach müsste also entschieden werden, ob und wie es in Gaarden weitergehen soll.
Für den Verein, der am Sonnabend knapp 20 neue Mitglieder gewonnen hat und jetzt deren 50 zählt, ist das keine Frage: Katzheide soll als Freibad und wegen seiner sozialen und Identifikation stiftenden Bedeutung dauerhaft erhalten werden. Sollte das die Ratsversammlung jetzt oder in zwei bis drei Jahren anders sehen, habe man jedenfalls „schon was in der Schublade“, sagte Hühn.



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