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Gaarden Blog



Kieler Rathausleute machten auf Kultur

Martin Geist     14.03.2015


3500 Euro für Flüchtlinge in Hatay brachte eine Benefiz-Show in Gaarden ein.

Vier unterhaltsame Stunden fürs Publikum, rund 3500 Euro für die Flüchtlinge in Hatay: So lautet die Bilanz der Benefiz-Show „Wir können auch für andere“ im Regionalen Berufsbildungszentrum (RBZ) Technik in Gaarden.
270 Zuschauer mit ihrem Eintrittsgeld und eine sehr großzügige Einzelspende ermöglichten dieses Ergebnis, mit dem das Hilfskonto für die Kieler Partnerstadt auf etwa 130000 Euro angewachsen ist. „Das macht mich stolz“, freute sich Stadtpräsident Hans-Werner Tovar (SPD), der am Freitagabend mit den „Brillanten Dilettanten“ auch sein kabarettistisches Talent bewiesen hatte.
100000 Euro aus Kiel fließen in eine Containerschule für 300 Flüchtlingskinder, das übrige Geld wird laut Tovar genutzt, um die Schule mit Möbeln und Lernmitteln auszustatten. Der Stadtpräsident bekräftigte, dass derlei Unterstützung dringend nötig sei und in Hatay hoch anerkannt werde. Die Lage in der türkischen 1,5-Millionen-Einwohner-Stadt ist nach wie vor dramatisch. 250000 Flüchtlinge aus dem Nachbarland Syrien haben dort Schutz gesucht, wann sie wieder in ihre Heimat zurück können, ist völlig ungewiss.
Trotz dieses ernsten Hintergrunds gab es bei der Show der Stadtbediensteten auch reichlich Spaß und teils feinste Bühnenvorträge. Beispielsweise von Wolfgang Plaga, der sonst im Stadtvermessungsamt sitzt und auf der Bühne des RBZ seine selbstgebauten Gitarren streichelte. Oder von Stadtkämmerer Wolfgang Röttgers mit seiner Gesangscomedy und einer wunderbaren Hans-Albers-Parodie. Ebenfalls eindrucksvoll präsentierten sich Finanzwirtschafterin Inge Beger mit einer fulminant vorgetragenen Neuinterpretation des Märchens vom Dornröschen aber auch die Schulband des RBZ und die „ewige städtische Honorarkraft“ Zauberer Jan Martensen.
Auch sonst bot das knapp vierstündige Programm jede Menge Bemerkenswertes. Angefangen beim gepflegt im Easy-Listening-Stil improvisierenden Duo aus Bürgermeister Peter Todeskino und Wirtschaftsförderer Werner Kässens bis hin zum in verschiedenen Formationen musizierenden Wohnungsamtsleiter Manfred Wagner, den am Ende des Abend eine leise Träne gedrückt haben mag: Weil er im Sommer Ruheständler wird, war es die letzte Rathaus-Show, die unter seiner Regie lief.
Tröstlich fürs Publikum ist immerhin, dass mit dem am Freitag auch als Moderator aktiven Immobilienwirtschafter Uwe Schmidt schon ein Nachfolger gefunden ist.


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